Wir können uns mit dem auschecken und dem Frühstück Zeit lassen, denn die Koffer wurden schon am Tag zuvor gepackt, vor die Tür gestellt und in der Nacht bereits geholt.

Wir dürfen um 8.15 an Land, das wird in der Regel zugeteilt, wenn man keine besonderen Wünsche äussert. Uns wars egal, wir haben eigentlich Zeit genug heute. Eigentlich...

Zuvor geniessen wir ein letztes Mal an einem Fensterplatz diesen absolut sensationellen Lachs, es gibt hier bei uns nicht mal annähernd eine ähnliche Qualität. Schon beim Anblick des Fotos läuft mir das Wasser im Munde zusammen:

Das auschecken verläuft ratzfatz, unsere Koffer sind auch schon da und um 9.00 sitzen wir schon im Taxi Richtung Autovermietung beim Flughafen. Der Fahrer ist ziemlich unhöflich wortkarg und es läuft wie auf Bestellung der Cruise Song von HAL – Loves run out – den haben wir täglich bis zur Vergasung angehört, bis er uns irgendwann mal sogar gefallen hat...

Am Hafen liegt dieser Flugzeugträger, den ich schnell noch aus dem fahrenden Taxi heraus knipse. Sieht irgendwie komisch aus, so zwischen den Kreuzfahrtschiffen

Gute 30 Minuten später kommen wir am Flughafen an, der Taxifahrer lädt uns unsere Koffer aus, wir stehen beide rechts vom Auto und so merken wir nicht, dass die Tasche mit unseren Utensilien für die letzte Schiffsnacht im Taxi bleibt. Willy merkt es, als wir gerade ein paar Schritte gelaufen sind. Er rennt zurück, aber das Taxi ist schon nicht mehr zu sehen. Wäre ja nicht soo schlimm, wegen zweier Nachtgewänder würden wir keinen Act machen, aber da sind meine Schilddrüsen-Tabletten drin und die brauche ich dringend. Die bekomme ich hier nur auf Rezept.

Wir gehen einen Stock tiefer zu National und ich frage einen, der ziemlich wichtig tut, ob er nicht einen Anruf für mich tätigen würde. Will er eigentlich nicht, bis ich ihm klarmache, dass ich von National ein Auto für drei Wochen gemietet habe und ich das von ihm erwarte

Bis die Taxizentrale das weitergibt und er wieder zurückgerufen wird, dauert es eine ganze Weile und Willy macht sich schon mal auf Fahrzeugjagd, nicht ohne von mir gebrieft zu werden, dass ich gerne eine schwarze Mamba hätte..na gut, Farbe wäre egal, Hauptsache Mamba.

So gegen 10.00 erfahre ich, dass die Tasche gebracht wird, es aber noch mindestens eine halbe Stunde dauert. So mache ich mich mit auf Fahrzeugsuche, aber bald werde ich hibbelig und gehe lieber hoch aufs Taxideck, nicht dass ich noch den Fahrer verpasse. So stehe ich da oben und warte und warte und warte. Es ist ziemlich warm, ich schwitze und habe Durst und natürlich nix zum trinken dabei, aber ich trau mich nicht vom Fleck. Ein Taxi nach dem anderen kommt, aber meins ist nicht dabei. Zwei Taxifahrer halte ich an, damit sie nochmal bei der Zentrale anrufen, immer heisst es, der Fahrer ist unterwegs. So langsam hab ich die Schnauze gestrichen voll, wir könnten schon längst unterwegs sein

Dann läuft ein Supervisor herum, den spreche ich an und erkläre ihm mein Problem. Ich krieg innerlich beinahe einen Tobsuchtsanfall, als er ganz lässig fragt, ob das eine blaue Tasche sei. Ich nicke ungläubig und er sagt, die steht schon ewig lange bei mir rum....Ich wundere mich noch heute, wie äusserlich ruhig ich geblieben bin, aber der Typ kann ja irgendwie auch nix dafür.

Ich runter zum Deck, Willy kommt mir stolz entgegen und meint, Mambas sind heute leider aus, aber ich hab dir nen anderen Amischlitten ausgesucht. Mit dem weissen GMC-Terrain sind wir beide zufrieden und nun heisst's endlich weg hier. Denkste

Bei der Ausfahrt geht’s gerade so weiter mit dem Elend – Willys Kreditkarte funktioniert nicht, keine Chance. Meine beiden Karten können wir nicht nehmen, denn die Karte muss den Namen enthalten auf den der Vertrag läuft. Also bei MC angerufen und gefragt, was da los ist. Vor dem Urlaub hab ich bei denen angerufen und mitgeteilt, dass Zahlungen aus dem Nordwesten und vom Schiff kommen. Die Hotline-Tante erklärt mir, dass wir aber drei mal die falsche PIN eingegeben hätten. Kann nicht sein, sage ich, wir haben die PIN ja gar nicht benutzt. Nach ewigem Hin- und Her kapiert sie endlich, dass wir ohne ihre Hilfe kein Auto bekommen und sie will versuchen, die PIN freizuschalten. Das dauere aber gute 15 Minuten. Also erstmal warten, Auto zur Seite fahren, dann wieder an die Kasse, wieder probiert – NIX. Erst nach einem weiteren Anruf funktionert das Ganze und gegen 12.00 rollen wir endlich los .

Irgendwie haben wir beide das Gefühl, die Erholung der letzten sieben Tage ist mit einem Schlag weg, und eigentlich kann man niemand so recht die Schuld geben. Deswegen machen wir das beste draus und schauen, dass wir wegkommen. Gegen 16.00 sind wir in Woodburn im gebuchten Best Western. Wir bringen schnell unser Gepäck aufs Zimmer und machen uns gleich auf die Socken ins Outlet, solange wir überhaupt noch ein bisschen Lust drauf verspüren, arg viel Motivation haben wir nach dem Tag nämlich nicht mehr. Falls ihr Euch wundert, dass wir gleich zum shoppen rennen - das war schon bewusst geplant. Ich mach das ja eh nicht so gerne, aber Woodburn hat sich prima als Zwischenhalt angeboten. An dem Tag hätten wir eh nicht mehr viel machen können und so war das Thema shoppen für den Rest vom Urlaub erledigt.

Schlussendlich versöhnen uns aber ein paar nette Schnäppchen mit dem Tag. Wir haben keine Lust mehr, essen zu gehen, deshalb holen wir uns aus dem Walmart um die Ecke was fürs Abendessen, denn dahin müssen wir eh, wir brauchen ja noch die obligatorische Erstausstattung.

Weils heute nicht viele Fotos sind, stelle ich Euch noch unser Schneeweisschen vor - den GMC Terrain 3,6 l und 301 Horsepowers, Lederausstattung, Schiebedach und auch nicht allzu durstig.

Leider ohne Sirius-Lizenz, sonst ein prima Reisewägelchen mit AWD. Das Radio hatte kein CD-Fach und keinen AUX-Anschluss - auch nicht irgendwo in der Mittelkonsole versteckt. Vielleicht die haben ein ganz neues Versteck für die Anschlüsse gefunden wir habens nicht entdeckt und eigentlich auch nicht gebraucht. :P Die Fotos sind eigentlich erst am nächsten Tag auf der Fahrt Richtung Küste entstanden:

Fazit für diesen Tag: Abhaken

Gefahrene Meilen: 207
Wetter:

Weitere Aussichten: Capital of Orgeon and the craggy coastline


Übernachtung: Best Western Woodburn
Sauber, nah an den Outlets, Pool und Hot Tub, Wifi ok, ganz ordentliches Frühstücksangebot mit Waffeln, Cereals, Früchte, süsse Teilchen, Toast, Kaffee, Tee.
Preis: 85,07$ inkl. Tax